kleine "Reportage" über unsere Proben zu Luzio
Als wir die CD mit der Musik von Luzio zum ersten Mal hörten, waren wir gleich begeistert: die Melodien und noch mehr die Rhythmen animieren sofort zum Mitsingen und sich Mitbewegen.
Sehr unterschiedliche Rhythmen, genau auf den Typ der handelnden Personen zugeschnitten , z.B. der korrekte Polizist ( „Damit ihr´s alle wisst, ich bin der Polizist“) , der coole Boss der Gang, die süße, bezaubernde „dicke Paula“, auf deren Welle der Schwärmerei man gerne mit schwelgen möchte, die entrückte Regenbogenmacherin, die selbstbewusste Detektivin… jede Figur mit passendem musikalischen Ausdruck, bringen viel Lebendigkeit und Abwechslung in die Handlung.
Wir haben uns einige Wochen mit den Charakteren, deren musikalischer Umsetzung und der Frage der Besetzung Gedanken gemacht und können im Nachhinein sagen, dass es ein wichtiger Abschnitt der Vorbereitung war, den richtigen Schüler, die richtige Schülerin zur passenden Rolle zu finden. Wir haben „gecasted“ und alle Mitspieler über die Besetzung entscheiden lassen. Bei gleichwertigen Kandidaten haben wir z.T. doppelt besetzt.
Durch diese intensive Arbeit an den Rollen haben wir schon im Vorfeld die Charaktere genauer herausgearbeitet – wer eine Rolle besetzen wollte, musste sich schon beim Casting in die Rolle versetzen, Regieanweisungen umsetzen und überzeugen können.
Wir haben das Musical mit Schülern der 3. und 4. Klasse einer Grundschule einstudiert und aufgeführt. Alle Rollen, auch die der Erwachsenen, haben wir mit Kindern besetzt. Es wurde außerhalb der Unterrichtszeit geprobt und kein Schüler ist während der langen Probezeit (über ein ganzes Schuljahr) abgesprungen – im Gegenteil, wie bereits gesagt, konnten (oder „mussten“) wir einige Rollen doppelt besetzen, weil keiner der Kandidaten bereit war von der Rolle zurückzutreten.
Bei unserer Arbeit war es eine große Hilfe , dass wir neben der CD mit Orchester, Chor und Solisten auch Playback-Aufnahmen zur Verfügung hatten, auf denen nur das Orchester mit Chor oder auch das Orchester ohne Chor zu hören war. Auf diese Weise konnte man die Unterstützung durch die vorgegebene Musik nutzen und andererseits schrittweise abbauen, um sich der eigenen Interpretation zu nähern.
Die Schüler der beiden Klassen, die nicht an den Proben beteiligt waren, haben dennoch die meisten Lieder mitgelernt und oft sind sie durchs Schulhaus gezogen und haben gesungen „Ich geh´gern in die Schule“ oder „ Versprochen ist versprochen“….. Die Lieder haben schon vor der Aufführung unter den Schülern Verbreitung gefunden – so war es nicht verwunderlich, dass bei der Aufführung viele Schüler aus dem Publikum mitsangen.
Die Aufführungen waren ein großer Erfolg und für die Kinder ein Erlebnis, das sie immer mit der Erinnerung an ihre Grundschulzeit verbinden werden.
Stefanie und Dietmar Will
Viernheim im Juni 2008